Ein durchgesickertes Dokument sorgt derzeit in Deutschland für Aufsehen: Eine bisher geheime Karte des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) zeigt, dass an mehreren Orten in Deutschland erhöhte radioaktive Werte gemessen wurden – und zwar bereits vor Jahren.
Doch die Daten wurden nie veröffentlicht. Erst jetzt, durch eine anonyme Quelle, ist die Karte an die Öffentlichkeit gelangt.
Vertrauliche Daten, die nie hätten bekannt werden sollen
Laut dem Bericht stammen die Messungen aus den Jahren 2015 bis 2019.
Die Werte lagen teilweise über dem offiziell zulässigen Grenzwert, insbesondere in Regionen mit alter Industrie, ehemaligen Uranbergwerken und militärischen Anlagen.
Damals hieß es seitens der Behörden, alles liege „im normalen Bereich“.
Doch die nun offengelegte Karte erzählt eine andere Geschichte.
„Wir wurden angewiesen, die Ergebnisse nicht zu veröffentlichen, um keine unnötige Panik auszulösen“, sagt ein ehemaliger Mitarbeiter des BfS, der anonym bleiben möchte.
Welche Regionen sind betroffen?
Die vertrauliche Karte markiert mehrere Regionen in Deutschland, die nun besonders im Fokus stehen:
- Sachsen und Thüringen: Rund um die ehemaligen Uranabbaugebiete von Wismut wurden in Böden und Gewässern erhöhte Strahlungswerte gemessen.
- Nordrhein-Westfalen: In der Nähe stillgelegter Chemieanlagen im Ruhrgebiet wurden Spuren radioaktiver Isotope entdeckt.
- Bayern: Südlich von Nürnberg, unweit alter Militärgelände, lagen die Werte teils doppelt so hoch wie der Durchschnitt.
In keinem der Gebiete wurde die Bevölkerung direkt informiert – und genau das sorgt jetzt für Empörung.
Warum wurde die Karte geheim gehalten?
Nach Recherchen von Umweltaktivisten spielte politischer Druck eine zentrale Rolle.
In den betroffenen Regionen liefen damals Investitionsprogramme und Bauprojekte, deren Image durch Berichte über Strahlung schwer beschädigt worden wäre.
Ein Umweltjournalist, der die Unterlagen ausgewertet hat, erklärt:
„Wenn es um wirtschaftliche Interessen geht, wird Transparenz oft geopfert.
Das hier ist ein klassisches Beispiel dafür, wie Umweltschutz politisch instrumentalisiert werden kann.“
Mehrere Quellen berichten außerdem, dass interne Warnungen ignoriert wurden.
Einer der Wissenschaftler, die an der Untersuchung beteiligt waren, wurde sogar versetzt, nachdem er auf höhere Werte hingewiesen hatte.
Was sagen die Experten heute?
Strahlenschutzexperten betonen, dass keine akute Gefahr besteht – aber langfristige Risiken sehr wohl.
Radioaktive Partikel im Boden oder Grundwasser können über Jahre in die Nahrungskette gelangen und das Krebsrisiko erhöhen.
Zudem warnen Forscher davor, dass Deutschland keine einheitliche, unabhängige Kontrollinstanz hat, die solche Daten überprüft.
Viele Messungen werden direkt von regionalen Behörden durchgeführt – und landen nicht in der öffentlichen Datenbank.
Laut einem Bericht der Universität Leipzig sind die Geräte, die vielerorts noch verwendet werden, „technologisch veraltet und unzureichend für präzise Messungen kleiner radioaktiver Belastungen“.
Die Öffentlichkeit reagiert mit Misstrauen
Seit die Karte im Internet kursiert, wächst der Druck auf die Politik.
In sozialen Netzwerken fordern Tausende Bürger, die betroffenen Gebiete sofort zu überprüfen.
Ein Sprecher des Umweltministeriums erklärte, die Daten seien „missverständlich interpretiert“ worden – doch viele halten das für eine Ausrede.
Bürgerinitiativen sprechen offen von einem „Strahlungs-Skandal“.
Auf lokalen Versammlungen kam es zu hitzigen Debatten:
„Wenn alles sicher ist, warum mussten wir es dann aus einem Leak erfahren?“ – fragte ein Bewohner aus Zwickau wütend.
Auch in Bayern wurde inzwischen eine Petition gestartet, die fordert, dass alle Strahlungsdaten der letzten 20 Jahre veröffentlicht werden.
Was passiert jetzt?
Nach dem Bekanntwerden des Leaks kündigte die EU-Umweltbehörde an, eine unabhängige Untersuchung zu prüfen.
Deutsche Oppositionsparteien fordern Aufklärung im Bundestag.
Die Grünen nannten den Fall „ein deutliches Beispiel für fehlende Transparenz im Umweltschutz“, während das Umweltministerium weiterhin betont, dass „keine Gefahr für die Bevölkerung besteht“.
Trotzdem bleibt das Vertrauen vieler Menschen erschüttert.
Selbst in Regionen ohne erhöhte Werte fragen sich die Bürger, welche Informationen noch zurückgehalten werden könnten.
Wie ein Umweltaktivist am Ende treffend sagte:
„Strahlung kann man nicht sehen – aber Verschweigen macht sie nicht harmloser.“
